
Bundestagswahl am 26. September – Spitzenkandidat in Hofheim

Neuigkeiten aus Wallau & Marxheim
Ralf Domann
Die Osrtbeiratssitzung gestern dauerte fast 2 Stunden. Hauptthema war das Bebauungskonzept für das Gelände des jetzigen Nahkaufs. Mitte nächsten Jahres läuft der Pachtvertrag aus. Gebaut werden soll Stand heute ein Aldi und 14 Wohnungen oben drauf. Zwei Knackpunkte blieben: Eine unterbrechungsfreie Nahversorgung und der stetig steigende Verkehr. Zumal auch durch die Wallauer Spange und die Neubaugebiete mehr Autos unterwegs sein werden. Hier setzte auch die Kritik eines Anwohners der Wiesbadener Straße an: Verkehrsgutachten würden immer nur ein Bauprojekt isoliert betrachten. Alle Projekte zusammen führten zu einem Verkehrskollaps. Eine Anbindung über die Umgehungsstraße sei nicht möglich (sagt Hessen mobil). Stellt sich die Frage, ob es eine gute Idee war, erst den Verkehr mittels Umgehungsstraße aus Wallau zu holen und jetz mit einem Aldi wieder herein.
Außerdem wurde mitgeteilt, dass 5 neue Mülleimer an Feldrandpositionen durch die Stadt aufgestellt werden, allerdings ohne „Doggy Bag“.
Die CDU stellte den Antrag zu prüfen, ob ein Teil der Taunusstraße als Einbahnstraße ausgewiesen werden kann, um den illegalen Durchgangsverkehr aus Breckenheim auszubremsen. Ob dann der Umweg über Herrengarten und Philipp Schleicher Straße genommen wird, sei abzuwarten.
Luftfilter reduzieren die Virenlast in der Luft. Und entgegen einer weit verbreiteten Meinung verhindern diese auch nicht das Lüften. Sie sind leiser als z.B. der Verkehr oder sogar die Baustelle vor der Taunusblickschule. Natürlich haben alle das Wohl der Kinder im Blick. Aber alles dafür tun, dass Schulen offen bleiben können? Nicht mit weiteren Luftfiltern, befindet der Kreistag. Diese seien laut (aber schlimmer laut als offene Fenster), gäben keine hundertprozentige Sicherheit (wo bitte gibt es die?) und jetzt sei es eh zeitlich nicht möglich (stimmt, nachdem man ein Jahr lang nichts unternommen hat). Und bitte keine privaten Initiaven, das wäre ja der“ Untergang der Bürokratie“.
Herr Exner stellte heute im Ortsbeirat drei Planungsvarianten zur Wallauer Spange vor. Er warb für die von der Stadt ausgewählte Variante 2. Bei der Variante, die durch die Landwirte ins Spiel gebracht wurde, würde Hessen Mobil den darin geplanten Verkehrsanschluss schlichtweg ablehnen. Es wird eine Überlastung des Autobahnanschlusses befürchtet. Und durch die Überbauung der Bushaltestelle mit dem Parkhaus würde der Flächenverbrauch immerhin verringert. Der barrierefreie Zugang war ebenso ein Thema. Dieser ist für die Bahn zwingend erforderlich.
„Fragen dazu?“, hieß es im Anschluss. Auf die Nachfrage an die Anbindung der L 3028 antwortete Hr. Exner: „Ich vertrete hier hauptsächlich die Interessen der Stadt Hofheim. Diese Anbindung sei vor allem für Wiesbaden interessant.“ Nach drei kurzen weiteren Nachfragen aus dem Ortsbeirat war man sich dann schnell einig. Einstimmig stimmte der Ortsbeirat für die von der Stadt präferierte Variante 2. Bürgerfragen waren heute nicht zugelassen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ….
Die Versäumnisse des vergangenen Jahrzehnts rächen sich. Statt Straßen und Brücken zu erneuern verpulverte der Verkehrsminister (CSU) lieber 500 Millionen für sinnfreie Mautverträge oder possierte vor den flugunfähigen Prototypen von Lufttaxis. Letztere könnten die genervten Autofahrer nun gebrauchen. Nachdem Risse an der Salzbachtalbrücke festgestellt wurden, muss diese jetzt für Monate geschlossen werden. Ist ja nur eine Hauptverkehrsader. Die nun unvermeidlichen Staus kosten Zeit und Nerven der Berufspendler und tragen sicherlich nicht zu einer positiven CO2-Bilanz bei. Die Wähler werden sich hoffentlich auch daran im September erinnern.
Wenn es um Posten geht, spielt das (Steuer)Geld oftmals eine untergeordnete Rolle. Der Kreistag soll jetzt einen vierten hauptamtlichen Kreisbeigeordneten bekommen. Damit die Koalition der CDU mit den Grünen funktioniert. Die Grünen waren ursprünglich gegen einen vierten hauptamtlichen Kreisbeigeordneten.
Zur Erinnerung: Bei der Außenstelle Wallau wurde schon mehrmals die Schließung diskutiert – aus Kostengründen. Dabei bietet die Außenstelle einen sinnvollen Service für die Wallauer an, so dass nicht für jede Kleinigkeit das Rathaus aufgesucht werden muss. Aber das ist ja eine andere Baustelle ……
Ursprünglich war die Anmietung der Wohnungen von einer bekannten Wallauer Familie nur als Übergangslösung gedacht. Kindergartenplätze fehlten, und die Einigung mit Ikea, auf deren Gelände eine Kita zu errichten, stand noch aus. Jetzt stellt man fest, dass schon erhebliche Geldmittel für den Umbau der Wohnungen geflossen sind und die Lösung bei Ikea weitere Mittel benötigen würde. Was macht eine kluge Stadtverwaltung jetzt? Flugs wird aus dem Provisorium eine Dauerlösung und der Mietvertrag auf mindestens 15 Jahre verlängert.
In der Facebookgruppe „Wir in Hofheim“ wird über einen teils chaotischen Bauverlauf gesprochen. Gehwege (z.B. in Lorsbach) werden vier mal nacheinander aufgegraben, teilweise schlampig wiederhergestellt und damit auch die Anwohner mit Lärm geplagt. Kritikpunkt ist auch der Einsatz von ausländischen Subunternehmern. Neben mangelnder Planung sind fehlende Deutschkenntnisse – zumal bei der Hausinstallation – ein Problem. Am 20.05.2021 stellt die Deutsche Glasfaser ihr Projekt im Wallau vor – pandemiebedingt nur online. Einwahldaten für das zoom-Meeting finden sie hier: https://www.deutsche-glasfaser.de/netzausbau/gebiete/wallau-diedenbergen/
Der Andrang war unerwartet hoch. Über 30 Besucher kamen zur ersten Sitzung des neuen Ortsbeirats. Im Bericht des Magitrats wird über die NOX-Messung an der A3 (auf der Homepage der Stadt abrufbar) und die aus Holzschutzgründen nicht begrünten Pergolen auf dem Recepturhof gesprochen.
Überraschend schlägt anschließend unter TOP3 Herr Ströhmann Anja Hauzel als Ortsvorsteherin vor. Mit 7 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen wird Anja Hauzel gewählt. Stellvertreter wird Oliver Vogt mit 5 Ja-Stimmen und 4 Enthaltungen.
Nach weiteren Wahlen und zwei Hinweisen aus dem Ortsbeirat an den Magistrat ist die Sitzung um 20:35 Uhr beendet. In der anschließenden Bürgersprechstunde werden das unschöne Urnengrabfeld auf dem Friedhof angesprochen und eine Lautsprecheranlage für die nächste Sitzung gewünscht.