Das Virus ist in der Schule angekommen

In der Wallauer Grundschule müssen 2 Lehrerinnen der 4. Klasse Quarantaine. Ob es in der Schule selbst Ansteckungen gegeben hat, ist unklar. Allerdings macht die Konrektorin in einem Brief an die Eltern Klar: „Jedes Kind in der Schule erhöht das Risiko für uns alle!“ Doch die hessische Regelung wälzt die Verantwortung auf die Eltern ab. Und die bekommen – da die Schule offiziell nicht geschlossen hat – auch keine Bescheinigung für den Arbeitgeber, dass sie wegen Kinderbetreuung zuhause bleiben müssen.

Weitergehende technische Lösungen abseits von Lüften und Masken tragen werden immer noch nicht ins Auge gefasst. So wichtig scheint den Verantwortlichen dann der Präsenzunterricht und die Gesundheit der Kinder und der Lehrkräfte nicht zu sein.

Update 20.01.2021 – Seit gestern gibt es auch einen Fall in einer 2. Klasse.

Athmosphärenforscher an der Goethe-Universität empfehlen Luftreiniger für Schulen.

Auf die Wissenschaft hören fällt schwer, wenn deren Empfehlungen nicht in das eigene Meinungsbild passen. So ergibt eine Studie von Professor Joachim Curtius im Ergebnis, dass Luftreiniger das Infektionsrisiko in Klassenräumen erheblich senken können. Aber der Main-Taunus-Kreis als verantwortlicher Schulträger bleibt dabei: (Quer)Lüften ist die beste Maßnahme. Energieverschwendung, frierende Schüler oder fehlende Fenster? Werden ignoriert. So ist z.B. in der Taunusblickschule in Wallau aus baulichen Gründen Querlüften nicht möglich – die Fenster befinden sich nur auf einer Seite des Klassenraums. Aber nicht nur, dass der Kreis keine Luftreiniger anschaffen will, nein, er verbietet sogar das Aufstellen von gespendeten Geräten, mit haarsträubenden Argumenten. Jetzt sind die Schulen erst einmal zu (mit der arbeitgeberfreundlichen Variante als dringende Empfehlung). Ein Schuft, wer Böses dabei denkt ….

Hier geht es zum Preview der Studie: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/studie-zeigt-luftreiniger-beseitigen-90-prozent-der-aerosole-in-schulklassen/